Übung
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Oft ausgeführte Übungen sind der Schlüssel, um eine außergewöhnliche Fertigkeit oder sogar Meisterschaft zu erlangen.
Durch Üben werden Gedächtnisinhalte gefestigt, zum Beispiel gespeichertes Wissen als auch motorische Abläufe. Es gibt die sportlichen Übungen (Training), Instrumentalübungen (Etüden) oder geistliche Übungen (Exerzitien). Im militärischen Bereich wird durch Drill schnelles, unterbewusst gesteuertes Handeln einstudiert, im Verkehrssicherheitstraining der Umgang mit Fahrzeug und Verkehrssituation.
Die Vorstellung, dass Höchstleistung bei der Ausführung einer anspruchsvollen Tätigkeit ein kritisches Minimum an Praxis erfordert, zeigt sich bei Untersuchungen immer wieder. Dabei kamen Wissenschaftler auf eine magische Zahl, die wahre Meisterschaft ausmacht: 10.000 Stunden. „Diese Untersuchungen zeigen, dass 10.000 Übungsstunden erforderlich sind, um sich dieses hohe Maß an Kompetenz zu erarbeiten, das man von Experten von Weltrang erwartet und zwar auf jedem Gebiet“, schreibt der Neurologe David Levitin. „Egal ob es sich um Komponisten, Basketballspieler, Romanautoren, Schlittschuhläufer, Konzertpianisten, Schachspieler oder Verbrechergenies handelt, sämtliche Untersuchungen kommen immer wieder auf diese Zahl. Das erklärt natürlich noch nicht, warum manche Menschen mehr von der Übung profitieren als andere. Doch bislang ist kein Fall bekannt, in dem Meisterschaft von Weltrang innerhalb kürzerer Zeit erworben wurde. Es scheint, als benötigte das Gehirn so lange, um all das zu assimilieren, was nötig ist, um eine Tätigkeit wirklich zu beherrschen.“ Das trifft auch auf Menschen zu, die wir für Wunderkinder halten. Mozart beispielsweise komponierte schon im Alter von sechs Jahren seine ersten Musikstücke. Doch wie der Psychologe Howe erklärt: „Am Maßstab eines reifen Komponisten gemessen sind Mozarts frühe Kompositionen alles andere als Meisterwerke.“ Die ersten Stücke wurden von seinem Vater niedergeschrieben, der sie vermutlich korrigierte und verbesserte. Viele der Kindheitskompositionen, beispielsweise seine Konzerte für Klavier und Orchester, sind überwiegend Neuarrangements der Werke anderer Komponisten. Als das erste Meisterwerk, das allein auf Mozart zurückgeht, gilt heute das Klavierkonzert Nr. 9 (KV 271), das Mozart erst im Alter von 21 Jahren schrieb. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits mehr als zehn Jahre lang Musikstücke komponiert. Der Musikkritiker Harold Schonberg bezeichnet Mozart sogar als einen „Spätentwickler“, da er seine größten Werke erst geschrieben habe, als er bereits 20 Jahre lang Kompositionspraxis hatte.
Das erklärt die Antwort eines Weltklasse-Golfers, der von einer Dame angesprochen wurde: „Ich würde mein Leben dafür geben, so gut Golf spielen zu können wie Sie.“ Daraufhin antwortete er: „Würden Sie nicht, sonst hätten Sie es getan. Ich habe das getan.“
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